Die Idee zum Theresienweg sei ihm im Urlaub in Berchtesgaden gekommen, erzählt Blaßdörfer. Dort habe es einen Besinnungsweg gegeben, und da sei ihm die Idee gekommen: „So etwas brauchen wir in Zellingen auch.“ Bereits im Jahr 2003 war die Flurkapelle eingeweiht worden und hatte sich zu einem beliebten Ziel für Gläubige, Wanderer und Interessierte entwickelt. Auch der Besinnungsweg sollte der heiligen Therese von Lisieux gewidmet sein. Der Zellinger Künstler Hermann Weisenberger entwarf in Zusammenarbeit mit dem Förderverein die einzelnen Stationen, die in Anlehnung an das Leben der heiligen Therese bewusst schlicht gehalten sind. 2011 wurde der Weg offiziell eröffnet. „Der in Franken einmalige Theresienweg ist eine sehr gute Ergänzung zur Flurkapelle Sankt Therese auf dem Zellinger Kirchberg“, schrieb die Main-Post damals.
Unbedingt sollte man die Flurkapelle besuchen. An den Außenmauern ranken Rosen bis unter das Dach. In der Kapelle verstreut die lebensgroße Darstellung der heiligen Therese mit der rechten Hand rote Rosenblätter, und auch aus der Bibel in ihrer linken Hand entspringen Rosen. „Ich will meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun. Es wird sein wie ein Rosenregen“, soll die Heilige einst gesagt haben. An den Wänden sind weitere Zitate zu lesen, wie „Warte mit dem Heiligwerden nicht bis morgen“. Rosen und Kerzen seien die Merkmale der heiligen Therese, erklärt Blaßdörfer. Wenn man in Frankreich einen Seitenaltar mit vielen Rosen und Kerzen sehe, dann sei er in der Regel Therese gewidmet. Wer mag, kann in Büchern über das Leben der Heiligen blättern, die auf einem Regalbrett stehen. In ein Gästebuch können Besucher ihre Gedanken und Anliegen schreiben. Oft geht es um Schutz für geliebte Menschen. „Beschütze meine Kinder und Freunde und Familie und zeige ihnen den Weg der Liebe“, ist da zu lesen, oder: „Beschütze und segne meine Tochter, damit sie ganz gesund wird.“
Vor der Kapelle laden Bänke und Tische zum Verweilen ein. Der Blick schweift über die sanft gewellte Landschaft. So ruhig und menschenleer wie an diesem Sommernachmittag ist es aber nicht immer. Vor Beginn der Sommerferien sei beispielsweise noch ein Kindergottesdienst mit anschließendem Picknick gefeiert worden, erzählt Blaßdörfer. Von Mai bis September wird einmal im Monat – jeweils freitags um 18 Uhr – ein Gottesdienst gefeiert, danach kann man bei Bratwürsten und Getränken zusammensitzen. Der Erlös trägt zum Unterhalt der Kapelle bei. Der nächste Termin für die „Einkehr bei Therese“ ist am Freitag, 13. September, mit Domdekan Prälat Günter Putz.