"Du schaust wie die Muttergottes von Schmerlebach", sagt man zuweilen in Franken und meint damit Menschen, die besonders bedrückt dreinschauen. In der Tat drückt das Gesicht der Pietà zutiefst empfundenen Schmerz und unendliche Trauer aus – und wird damit zum Spiegelbild des Leids und zur Anlaufstelle für viele Leidgeprüfte.
Darüber hinaus blickt Schmerlenbach auf eine reiche klösterliche Tradition zurück: 1218 als adeliges Frauenkloster gegründet, wurde der Ort bis 1807 von Benediktinerinnen bewohnt. Die Ordensfrauen waren es auch, die das berühmte Gnadenbild aus der Zeit um 1380 nach Schmerlenbach brachten.
Nach dem Tod der letzten Äbtissin im Jahre 1807 wurde das Kloster 1808 aufgelöst. Die Klostergebäude verfielen zusehends, bis 1982 das Bistum Würzburg die alten Gemäuer erwarb und hier das diözesane Bildungs- und Exerzitienhaus „Maria an der Sonne" errichtete. Mit seinem weiten Spektrum an Kursen, Seminaren und Vorträgen im Bereich der religiösen Erwachsenenbildung genießt das Haus den besten Ruf.