Eingebettet in das romantische Elsavatal – nahe bei Aschaffenburg – liegt die Pfarr- und Wallfahrtskirche Hessenthal. Die Erwähnung einer ecclesia gloriosae virginis in heslindal („die Kirche der glorreichen Jungfrau Maria in Hesilndal") in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Gerhard von 1293 dürfte ein erster Hinweis auf eine dort bestehende Marienkirche sein.
Die Wallfahrer kommen an den großen Marienfesten (15. August sowie Sonntag nach dem 9. September) und an den alten Wallfahrtstagen Ostermontag und Pfingstmontag. Bei der „Herrnbildprozession" wird neben der Wallfahrtsfahne das Gnadenbild der Pieta mitgetragen und vor dem Altar der Wallfahrtskirche aufgestellt. An den Vorabenden führt nach der Messe eine Lichterprozession durch den Ort.
Neben Gläubigen und Spessartwanderern zieht es auch Kunstsinnige nach Hessenthal, bergen doch die drei Kirchen auf dem Hügel sehr bedeutende Kunstwerke. So gibt eine Beweinungsgruppe (um 1490), eine frühe Arbeit Tilman Riemenschneiders, die Kreuzigungsgruppe, ein Meisterwerk des Mainzer Bildhauers Hans Backoffen (um 1519), sowie ein großes und ein kleineres „Echterepitaph" von Erhard Barg (1583) und vom Aschaffenburger Künstler Siegfried Rischar ein moderner Kreuzweg aus dem Jahre 1967.