Ausgerechnet ein Wolfswunder soll der Dimbacher Madonna zu Bekanntheit verholfen haben: So soll der Legende nach eine Bauersfrau ihren kleinen Sohn während der Feldarbeit im Gras abgelegt haben. Plötzlich sei ein Wolf des Weges gekommen und habe das Kind geraubt. Erzürnt sei die Mutter in die nahe gelegene Dorfkirche gerannt, habe der Gottesmutter ihren Sohn vom Arm gerissen und angekündigt, ihr das Jesus-Kind nicht eher zurückzugeben als bis sie selbst auch ihr eigenes wieder in den Armen halte. Als daraufhin die Bauersfrau zurück aufs Feld eilte, soll ihr der Wolf abermals begegnet sein und das Kind unversehrt zurückgebracht haben. Voller Dankbarkeit – so heißt es weiter – sei die überglückliche Mutter zurück in die Kirche gegangen; in ihrer freudigen Erregung habe sie das Kind jedoch auf dem „falschen" Arm wieder abgesetzt.
Mit dieser frommen Legende will der Volksmund zum einen den ungewöhnlichen Sitz des Jesuskindes auf dem rechten Arm der Madonna erklären, aber auch eine wundertätige Erklärung für die im 17. Jahrhundert aufblühende Wallfahrtstradition nach Dimbach liefern. Wesentlichen Anteil an der Wallfahrt in das kleine fränkische Klosterdorf, das knapp 500 Jahre lang zur Abtei Münsterschwarzach gehörte, hatte die 1661 gegründete Rosenkranzbruderschaft, die der Kirche vermutlich ihren Namen „Maria de Rosario" einbrachte.
Seine Bedeutung als Wallfahrtsort hat Dimbach seit 1803 größtenteils verloren. Vor allem Einheimische und Gläubige aus den umliegenden Dörfern fühlen sich dem kleinen Ort bei Münsterschwarzach verbunden. Dennoch ist das mächtige Dorfgotteshaus, das beherrschend in der fruchtbaren Ackerlandschaft östlich der Linie Schwarzach - Volkach steht, allemal eine Reise wert: Neben der in ihrer Art einzigartigen Madonna mit dem Kinde lockt auch die prächtige Barockausstattung.