Einer heute eher in Vergessenheit geratenen Heiligen ist die Kunigundenkapelle in der Nähe der Ortschaften Burgerroth und Buch geweiht: Der heiligen Kunigunde, Gemahlin von Kaiser Heinrich II und bambergische Bistumsgründerin, um deren Leben sich zahlreiche Legenden ranken. Die eindrucksvolle romanische Kapelle steht etwa vier Kilometer südwestlich von Aub auf dem 311 Meter hohen Altenberg, einem von drei Seiten umflossenen Bergsporn hoch über dem Gollachtal. Im Westen der Kapelle durchbricht die mächtige „tausendjährige" Kunigundenlinde die umgebende Friedhofsmauer und entführt den Besucher so einmal mehr in die Zeit der Erbauung der Kapelle vor rund 800 Jahren.
Im Mittelalter erfreute sich die fränkische Kaiserin und Heilige großer Beliebtheit; noch um 1720 ist von einem Ablass für das Kunigundenfest die Rede. Im 19. und 20. Jahrhundert flaute das Interesse jedoch stark ab und die Kirche sank in die Bedeutungslosigkeit ab. Völlig zu Unrecht, wie nicht nur die Einheimischen aus den umliegenden Dörfern meinen: Denn der klar und erhebend wirkende Kapellenbau besitzt nicht nur eine jahrhundertealte Tradition, sondern ist auch ein faszinierendes Zeugnis hohenstaufischer Baukunst, das eine kleine Entdeckungsreise lohnt.