Wer den „Großenberg" bei Mellrichstadt erklimmen möchte, braucht weder die Wanderschuhe zu schnüren noch den Rucksack zu schultern... Der von einem heimeligen Park umgebene „Berg", auf dem seit vielen Jahrhunderten eine Wallfahrtskapelle zu Ehren der Muttergottes steht, misst nämlich nicht viel mehr als fünf Höhenmeter. Einst bezeichnete der Hügel die einzige Anhöhe in dem vor den Toren der Stadt gelegenen Sumpf- und Seengebiet.
Nach einer ersten Erwähnung der Kapelle gegen Ende des 15. Jahrhunderts erreichte die Wallfahrt auf den Großenberg im 17. und 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt. So strömten an den Hochfesten zeitweise bis zu 4000 Gläubige zu der kleinen Kapelle. Heute hat das in einem stillen Park gelegene Kirchlein vor allem lokale Bedeutung. Im Zentrum des Interesses von Betern und Pilgern steht dabei die Schmerz-Spiritualität, die Rat- und Trostsuchenden durch gezielte Angebote mit Impulsen für das eigene Leben wieder näher gebracht werden soll. Darüber hinaus erinnert die Großenbergkapelle als bevorzugter Gebetsraum von Mutter Franziska Streitel auch an die aus Mellrichstadt stammende Ordensgründerin.