„Von der Schöpfung bis zum himmlischen Jerusalem" soll der Wanderer auf dem Fränkischen Bibelweg gehen, der seit dem Herbst 2004 die beiden Orte Untermerzbach und Seßlach verbindet. Der landschaftlich reizvolle und abwechslungsreiche Wanderweg überschreitet dabei nicht nur die Grenze zwischen zwei Regierungsbezirken, sondern auch die der beiden Bistümer Bamberg und Würzburg. Startpunkt des acht Kilometer langen Weges ist das Schloss in Untermerzbach, das bis 2009 das Herz-Jesu-Heim der Pallottiner beherbergt hat. Über zwölf Stationen geht es durch Wiesen, Wälder und fränkische Ortschaften bis ins mittelalterliche Städtchen Seßlach (Erzbistum Bamberg / Dekanat Coburg).
An den einzelnen Stationen laden zwölf ausdrucksstarke Holzskulpturen zu kurzer Einkehr und Betrachtung ein. Gestaltet wurden die Arbeiten von zwölf jungen Künstlern, die sich bei der Arbeit jeweils von einer Bibelstelle – „Von der Schöpfung bis zum himmlischen Jerusalem" – inspirieren ließen. Zu den biblischen Motiven gehört der Sündenfall Adam und Evas ebenso wie die Gestalten Abraham, Moses, Jesaja, Johannes der Täufer, Thomas und die Apostel an Pfingsten.
Obwohl die acht Wegkilometer in nicht einmal zwei Stunden zu bewältigen wären, sollte man sich etwas mehr Zeit nehmen; die Lektüre der Bibeltexte und die dadurch angestoßene stille Reflexion lohnen den Zeitaufwand in jedem Fall. Beachten sollte man bei der Streckenplanung außerdem, dass der Bibelweg kein Rundweg ist.