Grabungen zwischen 1919 und 1931 haben ergeben, dass der Altenberg bei Buch bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war: So wurden neben Tonscherben, Schleifsteinen und Tierknochen auch Wohnstellen und Hügelgräber gefunden. In keltischer Zeit bot die imposante Lage auf einem von drei Seiten von der Gollach umflossenen Bergsporn beste Voraussetzungen für die Errichtung einer Fliehburg.
Die bis heute auf dem Altenberg stehende Kunigundenkapelle entstand im Zusammenhang mit der Heiligsprechung von Kaiserin Kunigunde im Jahr 1200. Kunigunde war eine Tochter des Grafen Siegfried von Luxembourg. Ihr Geburtsjahr ist unbekannt. Im Jahr 998 /1000 wurde sie mit Kaiser Heinrich II. vermählt. Da aus der Ehe keine Kinder hervorgingen, sprach man von einer „Josefsehe". An der Regierung ihres Gemahls nahm Kunigunde großen Anteil: So wirkte sie entscheidend bei der Gründung und Ausgestaltung des Erzbistums Bamberg und bei der Errichtung vieler Kirchen und Klöster mit. Im Jahr 1014 wurde sie von Papst Benedikt VIII in Rom zur Kaiserin gekrönt. Nach dem Tod Heinrichs im Jahr 1024 trat sie 1025 in das Benediktinerinnenkloster Kaufungen ein, wo sie am 3. März 1033 (möglicherweise auch 1039 oder 1040) starb und zunächst in der Klosterkirche bestattet wurde.
Im Jahre 1200 wurde Kunigunde heilig gesprochen. Ein Gottesurteil, bei dem sie zum Beweis ihrer Treue im Zusammenhang mit einer Anschuldigung wegen Ehebruchs über glühende Pflugscharen lief, wurde als Zeichen ihrer Keuschheit und Heiligkeit angesehen.
1201 wurden ihre Gebeine im Bamberger Dom erhoben. Nach ihrer Heiligsprechung wurde die heilige Kunigunde vor allem in Franken sehr populär. Im Spätmittelalter überholte sie sogar ihren Ehemann Heinrich auf der Beliebtheitsskala fränkischer Heiliger. Ihr mariengleicher Ruf als „Königin und Jungfrau", der dem mittelalterlichen Frömmigkeitsideal entsprach, dürfte maßgeblich dazu beigetragen haben.
Der Legende nach geht die Erbauung der Kapelle bei Burgerroth direkt auf die heilige Kunigunde zurück: So soll die Kaiserin einst den Bau von drei Kapellen gelobt haben. Die Wahl des Bauplatzes überließ sie dabei der göttlichen Fügung und warf deshalb vom Bamberger Schloss drei Schleier in den Wind. An deren Fundstellen wollte sie dann Kapellen erbauen. Einer der Schleier soll auf dem Altenberg in der großen Linde hängen geblieben sein. Da die Bewohner von Buch jedoch eine Pfarrkirche wollten, schafften sie die vorgesehenen Steine in den Ort hinab; am nächsten Morgen befanden sie sich unerklärlicherweise wieder auf dem Altenberg. Daraufhin soll ein Zimmermann nachts auf den Steinen in Buch geschlafen haben, und fand sich am nächsten Morgen mitsamt den Steinen auf dem Berg wieder. Daraufhin errichtete man die Kapelle bei der großen Linde.
Wieviel von der schönen Legende wirklich wahr ist, sei dahingestellt. Vermutlich wurde die Kunigundenkapelle um 1230 an Stelle einer älteren Kirche von Heinrich von Hohenlohe-Brauneck und seinem Sohn Konrad von Hohenlohe-Brauneck erbaut, die auf der nahe gelegenen Burg Brauneck residierten. Die Entstehung des spätromanischen Bauwerks fällt damit in die Zeit nach der Heiligsprechung Kunigundes und in die Blütezeit der Hohenstaufer. Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts gab es neben der Kirche eine kleine Ansiedlung. Die an der Westseite der Kapelle stehende Linde, auch tausendjährige oder Kunigundenlinde genannt, verweist zudem auf einen mittelalterlichen Versammlungs- und Gerichtsort und trägt einmal mehr zur geheimnisvollen Aura des Ortes bei.