„Unsere Kapelle ist keine strahlende Rose und keine wunderbare Orchidee, sondern nur ein kleines Vergissmeinnicht unter den fränkischen Wallfahrtsorten", pflegte der langjährige Pfarrer von Stadtlauringen, Dr. Benno von Bundschuh, stets zu sagen. Und doch hat die hiesige Kerlachkapelle eine wichtige lokale Bedeutung in der Schweinfurter Rhön und zuweilen auch darüber hinaus.
Die im Schatten einer mächtigen Linde stehende Kapelle ist lebhafter Ausdruck der privaten Frömmigkeit des späten Barock. Um 1750 errichtete der Stadtlauringer Bürger Bernhard Bauer eine erste Kapelle; der heutige Bau entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts und wurde am 30. Juni 1901 unter dem Patrozinium der Sieben Schmerzen Mariens eingeweiht. Seitdem ist die Kapelle fester Bestandteil des kirchlichen Gemeindelebens.
Zwar kann man von einer wirklichen Wallfahrtstradition zur Kerlachkapelle heute kaum mehr sprechen; so finden lediglich verschiedene kleinere Gruppen aus der näheren Umgebung hierher. Eine zentrale Rolle spielt das auf einem Hügel oberhalb von Stadtlauringen thronende Kirchlein jedoch als Ort privater Andacht und stete Anlaufstelle in Sorge und Not. Vor allem die in üppigem Gold gefasste, still leidende Mater Dolorosa von Johann Caspar Pfaff aus
Obertheres aus dem Jahr 1797 spricht die vielen Beter und Pilger noch immer stark an und spendet Vertrauen und Trost.