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Maria Hilfe der Christenheit

Hilfe in höchster Bedrängnis soll schon der Soldat Johann Georg Mitnacht erfahren haben, als er vor 300 Jahren im Heer Prinz Eugens gegen die Türken zog und dort in Gefangenschaft geriet. Erfüllt von großer Dankbarkeit erbaute er nach seiner glücklichen Errettung die Wallfahrtskapelle „Maria Hilf". Malerisch auf einer Anhöhe außerhalb des Dorfes Bischwind bei Gerolzhofen gelegen, ist die kleine Kapelle bis heute beliebtes Ziel für Wallfahrer und Wanderer, die hier ihre Sorgen und Nöte vor die Mutter Gottes bringen.

Die in zwei Fassungen überlieferte Gründungslegende erzählt vom Soldaten Johann Georg Mitnacht, der im Heer Prinz Eugens gegen die Türken zog und dort in Gefangenschaft geriet. Schreckliche Folterungen und den grausamen Tod in siedend-heißem Öl vor Augen, flehte er die Muttergottes um Hilfe an und gelobte, eine Kapelle zu erbauen, wenn er den Boden seiner Heimat noch einmal betreten dürfe. In der darauffolgenden Nacht war es ihm, als würde er durch die Lüfte getragen, und als er am Morgen erwachte, fand er sich in seiner fränkischen Heimat bei Bischwind wieder. Mitnacht erfüllte sein Gelübde und erbaute zum Zeichen seines tief empfundenen Dankes die Kapelle „Maria Hilf".

Die Wallfahrtskirche ist von Mai bis Oktober tagsüber geöffnet.

Die aktuelle Gottesdienstordnung (PG Kirche am Zabelstein) finden Sie hier.

Kath. Pfarramt Traustadt
Voit-von-Rieneck-Str. 1
97499 Donnersdorf

Tel.: 09528 / 433
E-Mail: pfarrei.traustadt@bistum-wuerzburg.de
Internet: https://www.kirche-am-zabelstein.de/

Klein, aber fein

Die erste Kapelle, die etwa zwei mal zwei Meter maß, wurde 1708 von Johann Georg Mitnacht errichtet. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin war diese jedoch so baufällig geworden, dass man sie 1847 abriss und 1850 neu aufbaute. Schon bald erwies sich der Neubau als marode und zu klein, so dass man einen größeren Bau in Angriff nahm: Eine zentrale Rolle nahm hier der tatkräftige Arzt und Pfarrer Josef Eckert ein, der am 14. Mai 1874 den Grundstein zu einem Neubau im neugotischen Stil legen ließ und großzügige eigene Gelder zuschoss. Am 12. September 1875 wurde die neue Kapelle geweiht.

Das Innere der Bischwinder Kapelle präsentiert sich bis heute einheitlich im neugotischen Stil. Das Gnadenbild – eine wunderschöne Rokokofigur mit dem Titel „Maria Himmelskönigin" – stammt vermutlich noch aus der ersten Kapelle und besticht vor allem durch seine still vergnügte Ruhe und Gelassenheit. Für viele Marienverehrer und Wallfahrer verkörpert es in perfekter Weise die Zeilen des Marienliedes „Maria breit den Mantel aus".

Neben der „Maria im goldenen Strahlenkranz" im linken Seitenaltar sowie den üppigen Blattmalereien und Blumenmotiven an Decke und Wänden ist vor allem die Ausmalung des Chorbogens beachtenswert: Hier sind die 15 Geheimnisse des freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranzes in einem blühenden Rosenstock abgebildet, wobei jedes Geheimnis eine andere Blütenfarbe hat.

Hagel-Prozession und Kapell-Fest

Bis auf den heutigen Tag ist die Maria-Hilf-Kapelle eine Anlaufstelle in ganz konkreter Not. Wie unterschiedlich die Bedrängnisse der modernen Zeit sein können, macht ein Blick ins ausliegende Anliegenbuch deutlich, dem Besucher ihre Sorgen und Nöte anvertrauen. Dies reicht vom allgemein formulierten Wunsch nach Schutz und Segen bis hin zur ganz konkreten Bitte um Heilung von schwerer Krankheit. Die niedergeschriebenen Anliegen werden regelmäßig in den von Mai bis Oktober stattfindenden Fatima-Andachten aufgegriffen und der speziellen Fürsprache der Muttergottes anvertraut. Dabei wird deutlich, dass viele Menschen hier Erhörung oder Hilfe erfahren haben, die sie so nicht erwartet hätten. Zugleich verweist der komplette Weihename „Maria Hilfe der Christenheit" aber auch auf den größeren, globalen Rahmen, der das kleine Land-Kirchlein in den großen Rahmen der Weltkirche einbindet.

Doch die heimelige Kapelle und beliebte Hochzeitskirche am Rande des Steigerwalds ist nicht nur Anziehungspunkt für hilfesuchende Einzelpilger, Radfahrer und Bus-Wallfahrten aus der Umgebung.Auch die Bischwinder selbst haben sich zwei wichtige Wallfahrtstraditionen erhalten: Ein ganz besonderer Tag im Kirchenjahr ist zum einen der Samstag oder Sonntag zehn Tage nach Fronleichnam, wenn sich die Bischwinder zu ihrer „Gelobten Hagel-Prozession" aufmachen. Der Bittgang hat ursprünglich einen landwirtschaftlichen Hintergrund: So haben die Bauern aus dem Dorf vor dem Einfahren der Ernte um gedeihliches Wetter und damit die Sicherung ihres Lebensunterhalts gebeten. Bis heute behalten die Bischwinder diese Tradition in Form einer Prozession zum Feldkreuz bei – verbunden mit der Bitte, vor Naturgewalten bewahrt zu bleiben.

Unumstrittener Höhepunkt im „Kapell-Jahr" ist das Kapell-Fest, das meist am letzten Sonntag im Juli oder am ersten Sonntag im August stattfindet und zahlreiche Besucher aus der Umgebung anlockt.

Anja Legge