Gleich mehrere Sagen ranken sich um die Entstehung der Maria-Schnee-Kapelle in Röllbach (Dekanat Obernburg). Das Spektrum reicht von der wunderbaren Auffindung des dortigen Gnadenbilds durch einen Hirten über ein Schneewunder mitten im August, das den Grundriss der Kapelle angezeigt haben soll, bis hin zum zwecklosen Widerstand der Herrschaft angesichts eines göttlichen Bauvorhabens.
Gegen alle Widerstände errichteten die Röllbacher also um 1500 ihre erste Wallfahrtskapelle. Weiteren Aufschwung nahm die Röllbacher Wallfahrt mit dem allgemeinen Aufblühen des Wallfahrtswesens, der Verbreitung des Maria-Schnee-Motivs und mit der in Europa wütenden Pest. Heute ist die Pest besiegt... doch dafür bewegen die Menschen andere Anliegen. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die im Mainviereck bei Klingenberg gelegene Kapelle eine wichtige Anlaufstelle für Einzelpilger und Prozessionen aus der Umgebung geblieben.