Von jeher pilgern die Menschen auf den Engelberg, eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten im Westen der Diözese Würzburg. Knapp 50 Wallfahrergruppen, darunter einige Walldürn-Fahrer, kommen alljährlich auf den Berg; hinzu gesellen sich unzählige Einzelpilger, die an einem der Gottesdienste teilnehmen oder in stiller Verehrung vor dem gütig lächelnden Gnadenbild „Maria von der Freude" verweilen.
Die exponiert auf dem südwestlichsten Ausläufer des Spessarts bei Großheubach gelegene Klosteranlage der Franziskaner blickt auf eine jahrhundertealte Wallfahrtstradition zurück. Die Entstehung des Ortes reicht vermutlich bis in die Zeit um 1300 zurück, der erste urkundliche Wallfahrtsbeleg stammt aus dem Jahr 1406. Nachdem sich bis 1803 die Kapuziner um das seelische Wohl der Pilgerscharen gekümmert hatten, kamen 1828 Franziskaner auf den Engelberg. Sie bieten Rat- und Hilfesuchenden bis heute zahlreiche Messen, Andachten sowie ein ausgedehntes Beichtangebot.
Darüber hinaus ziehen aber auch der atemberaubende Ausblick auf das Maintal und die Aussicht auf leckere Schmankerl aus der Klosterküche die Besucher an. Denn wer die 612 steinernen Stufen, die so genannten „Engelsstaffeln" erklommen hat, den erwartet nicht nur seelische Labung, sondern auch eine deftige Brotzeit mit Kreuzbergbier, Gewürzbrot und Klosterkäse.