Es ist eine geradezu magische Stätte: Täglich kommen Besucher zur idyllisch gelegenen Kapelle Amorsbrunn bei Amorbach, um hier Quellwasser zu holen, den spätgotischen Wurzel-Jesse-Altar zu bestaunen oder einfach nur die Kraft des Ortes auf sich wirken zu lassen. Die Kapelle in ihrem heutigen Erscheinungsbild wurde 1521 errichtet. Die Geschichte des Amorsbrunn reicht jedoch erheblich weiter zurück.
Der Legende nach ist der Amorsbrunn der Ursprungsort des Amorbacher Benediktinerklosters, das über 1000 Jahre lang bis 1803 bestand. Obwohl weder Urkunden noch archäologische Funde dies belegen können, deutet tatsächlich einiges darauf hin, dass sich iroschottische Wandermönche im 8. Jahrhundert hier niederließen und erste Klosterzellen gründeten. Die spätere Abtei entstand in rund zwei Kilometern Entfernung.
Historisch greifbar wird der Ort im 12. Jahrhundert, als in der Nähe einer Quelle ein Kirchlein errichtet wurde. Mehrere romanische Fenster, die bei Renovierungsarbeiten 1940 freigelegt wurden, zeugen noch heute davon. Erst nach dem Kirchenbau haben sich die Namen „Amorbach“ und „Amorsbrunn“ etabliert.