Mit ganz besonderen Reizen lockt das romantisch an der unteren Saale bei Gemünden gelegene Kloster Schönau. Denn was die letzte Äbtissin des einstigen Zisterzienserinnen-Klosters, Veronika Geyer von Giebelstadt, 1564 als „Wildnis und Einöde" bezeichnete, ist für den gehetzten Städter von heute die pure Erholung.
Seit über 300 Jahren erfüllen Franziskaner-Minoriten das entlegene Kloster mit Leben. Eine wirkliche Wallfahrtstradition konnte sich indes hier nicht entwickeln. Schwerpunkte in Schönau waren vielmehr das klösterliche Leben und die Verehrung der beiden römischen Soldatenmärtyrer Victor und Antonin, deren Reliquien 1704 hier beigesetzt wurden.
Darüber hinaus lockt die einsame Klosteranlage mit so manchem künstlerischen Schmankerl: So wurde die Klosterkirche zwischen 1699 und 1719 durch den Stuckmarmorierer Bruder Kilian Stauffer im barocken Stil umgebaut; der Thüngersheimer Maler Georg Sebastian Urlaub sorgte für eine überbordende Ausstattung mit großformatigen Gemälden.
Bei aller Schönheit und trotz allem Bemühen ist Schönau jedoch stets ein sehr lokaler Wallfahrtsort geblieben – und deshalb vielleicht sogar ein Geheimtipp unter den Wallfahrtsorten des Bistums.