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Traditionsreich und lebendig

„Wo murmelnd zieht ein Bächlein durchs Tal sein silbern Band, da liegt eine alte Kirche am grünen Wiesenrand.
Andächt'ge Beter wallen schon lange zu ihr hin, sie singen und flehen und bitten die Himmelskönigin:
Maria du im Grünen Tal! O du Maria, hilf!"

Diese Zeilen von Dr. Karl Sauer aus einem beliebten Wallfahrtslied besingen die romantisch zwischen Wald und Wiesen eingebettete Wallfahrtskirche ,,Maria im Grünen Tal" bei Retzbach. Die Legende bringt die Gründung der Wallfahrtskirche mit der Gemahlin des Ritters Bodo von Ravensburg in Zusammenhang, der an der Ermordung des Würzburger Bischofs Konrad von Querfurt im Jahre 1202 beteiligt war. Sicher ist ,dass es bereits um 1200 einen ersten romanischen Bau gegeben haben muss, und auch die Wallfahrtstradition lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Damit ist der knapp 20 Kilometer mainabwärts von Würzburg gelegene Ort der älteste noch bestehende Wallfahrtsort der Diözese. Obwohl die Retzbacher Wallfahrt mit rund 100 Wallfahrer-Gruppen bis heute zu den lebendigsten im Bistum gehört, ist Retzbach ein angenehm stiller Wallfahrtsort geblieben, der zugleich viele Einzelpilger und Wanderer anzieht.

Die Wallfahrtskirche ist täglich geöffnet

Die aktuelle Gottesdienstordnung finden Sie hier.

Katholisches Pfarramt
Kapellenweg 1
97225 Zellingen - Retzbach

Telefon: 09364 / 9930
E-Mail: pfarrei.retzbach@bistum-wuerzburg.de
Internet: www.kirche-zellingen.de

     

Einsturz in Gewitternacht

Die Entstehung der Kirche „Maria im grünen Tal" ist legendenumrankt: Eine davon erzählt, dass sich die Gemahlin des Ritters Bodo von Ravensburg, der an der Ermordung des Würzburger Bischofs Konrad von Querfurt im Jahre 1202 beteiligt war, nach der Freveltat ihres Mannes auf die Flucht begeben musste. In ihrer Not soll sie gelobt haben, dort eine Kapelle zu bauen, wo sie endlich ruhen könne. Eine andere Legende berichtet von den Herren von Thüngen, die auf der Jagd einem Hasen in einer Erdhöhle nachgespürt und dabei auf die Marienstatue gestoßen sein sollen; beim Graben soll dem Bildnis versehentlich eine Schramme im Gesicht zugefügt worden sein. Schön und geheimnisvoll klingt diese Geschichte allemal, vermag sie doch sogar die bis heute sichtbare Beschädigung im Gesicht der Figur zu erklären... historisch belegt ist sie jedoch nicht. Eine dritte Legende erzählt schließlich von den beiden Bildhauern Mainhard und Ulrich, die im Wettstreit eine Statue für die Ritter von Thüngen anfertigen sollten. Während Mainhard ein griechisches Götterbildnis wählte, schuf Ulrich eine Madonna mit Kind. Die Götterstatue erhielt den Vorzug, Ulrich aber vergrub sein Bildnis im Wald und verschwand.

Durch Grabungen historisch gesichert ist, dass um 1200 eine romanische Kapelle an der Stelle der heutigen Kirche stand. Erste Ablässe datieren laut einem Wallfahrtsbüchlein aus den Jahren 1229 und 1270. Ziel der Pilger ist bis heute das 1,30 Meter große Gnadenbild – eine lächelnde Muttergottes mit Kind aus Buntsandstein, die aus der Zeit um 1300 stammt. In die Rückseite der Figur war ein Stein eingelassen, in dem sich ein Stück Tuch aus dem Orient sowie einige Knochensplitter und Erde befanden. Es handelt sich hierbei vermutlich um Berührungsreliquien aus Palästina, die das Bildnis als Stück Heiliges Land deuten sollten und so die Bedeutung des Ortes zusätzlich unterstreichen.

Im 14. Jahrhundert entstand ein gotischer Bau, der jetzt den Ostchor der heutigen Kirche bildet. Zu dieser Zeit, im Jahr 1336, übernahmen die Benediktiner aus Neustadt/Main die Betreuung von Pfarrei und Wallfahrt, die sich im stetigen Aufblühen befand. So wurde im 15. Jahrhundert die Günterslebener Bruderschaft „Mariä Geburt" nach Retzbach verlegt, und verschiedene Bruderschaftsbücher belegen die bistumsweite Verbreitung. Um 1600 konnte die kleine Kapelle die Pilgerströme nicht mehr aufnehmen, so dass man ab 1622 ein Langhaus anfügte. Das alte gotische Portal wurde in die Westfassade integriert, später kamen zwei barocke Treppentürme mit Zwiebelkuppeln hinzu. Ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammen die beiden Pfeiler vor der Kirche mit den Figuren Christi und der Mutter Maria. Auf Wunsch der Fürstbischöfe beteiligten sich zudem die Würzburger Jesuiten an der seelsorglichen Betreuung der Wallfahrer. Mit der Säkularisation 1803 kam auch für die Retzbacher Wallfahrt ein abruptes Ende, der Ort geriet in Vergessenheit. Den Bemühungen von Pfarrer Hermann Josef Klug ist das Wiederaufleben der Wallfahrt in den 1930er Jahren zu verdanken.

1968 war das Dach des Langhauses so baufällig geworden, dass die Kirche gesperrt werden musste. In einer Gewitternacht im Juni 1968 stürzte schließlich das Dach der Kirche ein. Was anfänglich wie eine Katastrophe aussah, wurde zum Auslöser für das Wiederaufleben der Retzbacher Wallfahrtstradition, die heute zu den lebendigsten im ganzen Bistum gehört: Zunächst wurde die Wallfahrtskirche unter Beibehaltung von Westfassade und Chor nach Plänen des Würzburger Dombaumeisters Hans Schädel in doppelter Größe wiederaufgebaut. Dann rückte das alte Gnadenbild ins Herzstück der Kirche, in den gotischen Chor, und wurde auf einer fünf Meter hohen Bronzestele des Würzburger Bildhauers Otto Sonnleitner platziert. Am 13. September 1969 weihte Bischof Dr. Josef Stangl die Kirche auf den Namen „Maria im grünen Tal – Gebetsort für die Einheit der Christen". Damit erhielt sie ganz im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils eine ökumenische Ausrichtung, die sich bis heute in regelmäßigen ökumenischen Gottesdiensten manifestiert.

Lächelndes Gnadenbild

Der Innenraum der Retzbacher Wallfahrtskirche unterlag einem beständigen Wandel: Im 17. Jahrhundert stand der Hochaltar frei im Chor, so dass man um ihn herumgehen konnte. 1788 kamen drei neue Barockaltäre des Würzburger Hofbildhauers Johann Peter Wagner in die Kirche. Wieder 100 Jahre später wurde der Hochaltar nach Zellingen (Maria-Hilf-Kapelle) verkauft, an die Stelle der Barockaltäre kamen drei neugotische Altäre des Bildhauers Franz Wilhelm Driesler. Das noch erhaltene Missionskreuz mit der Pietà auf der linken Seite wurde 1656 in Miltenberg geschnitzt und ist der Rest eines früheren Kreuzaltares.

Mit dem teilweisen Neubau 1968 wurden die gesamte barocke und neugotische Einrichtung sowie die Buntfenster entfernt. Das alte Gnadenbild rückte in das Herzstück der Kirche, nämlich in den gotischen Chorraum, und wurde auf einer fünf Meter hohen Bronzestele des Würzburger Bildhauers Otto Sonnleitner platziert; auf diese Weise kann die Figur von allen Plätzen der Kirche aus gesehen werden und beherrscht auf sensible Weise den Innenraum. Auch Altar, Ambo und Sedilien wurden nach Entwürfen von Otto Sonnleitner angefertigt.

Neben der ungewöhnlichen Größe von 1,30 Meter barg die Madonna vom Grünen Tal über Jahrhunderte einen verborgenen „Schatz" in ihrem Inneren: So wurden 1979 ein Stück Tuch aus dem Orient (14. Jahrhundert) sowie einige Knochensplitter und Erde im Rücken der Figur entdeckt. Es handelt sich hierbei vermutlich um Berührungsreliquien aus Palästina, die das Bildnis als Stück Heiliges Land deuten sollten. Heute fasziniert die Figur vor allem durch ihr Lächeln, das jeden Besucher durchstrahlt und mitnimmt.

In den Jahren 1986/1987 wurde die Wallfahrtskirche renoviert: Neben dem gotischen Triumphkreuz im Chorbogen erhielt der Altarraum eine Tabernakelstele von Ernst Singer. Die barocken Seitenaltäre mit Bildern von Oswald Onghers, das Altarbild des Vierzehn-Nothelfer-Altars von 1701 (Onghers) sowie die Kreuzwegbilder aus dem Jahr 1814 kehrten nach Retzbach zurück. Die jüngste Renovierung wurde 2008 abgeschlossen.

100 Gruppen jährlich

Die Retzbacher Wallfahrt zählt zu den lebendigsten im gesamten Bistum Würzburg. Rund 100 Pilgergruppen kommen alljährlich nach Retzbach, um hier Gott, Jesus Christus und seiner Mutter intensiv zu begegnen. Dies ist nicht zuletzt auch dem unermüdlichen Einsatz von Monsignore Gerold Postler zu verdanken, der von 1974 bis November 2017 Pfarrer von Retzbach (Pfarrreiengemeinschaft Retztal) und Wallfahrtsseelsorger der Kirche Maria im Grünen Tal war.

Die weiteste Strecke unter den insgesamt 30 Fußwallfahrer-Gruppen legen die Wallfahrer aus Oerlenbach zurück, die sich alljährlich im September nach Retzbach aufmachen. Ein wahres Großereignis ist die Fulda-Eichsfelder Walldürn-Wallfahrt, die stets in der Fronleichnams-Woche in Retzbach Station macht und dann über Leinach, Helmstadt und Kühlsheim nach Walldürn zieht. Eine der ältesten Retzbach-Wallfahrten pflegen die Rienecker, die auf eine stolze 530-jährige Tradition zurückblicken können. Traditionsreich ist auch die Würzburger Schiffswallfahrt, die bereits 1609 erstmals erwähnt und dank des Engagements von Pfarrer Postler 1987 wiederaufgenommen wurde.

Eine besondere Beziehung zu Retzbach pflegen die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler, die seit 1982 ins grüne Tal kommen. Zum Zeichen ihrer Verbundenheit haben die Gläubigen zwei Heilige aus der alten Heimat mit in die Kirche eingebracht: So zieren heute Figuren der hl. Hedwig von Schlesien und des hl. Johannes Nepomuk den rechten Seitenaltar, der seither als „Altar der Familie und der Heimat" bezeichnet wird. Auch die zweimal im Jahr stattfindende „Wallfahrt für Kranke und ältere Menschen" ist fester Bestandteil des Wallfahrtskalenders. Unbestrittene Höhepunkte im Retzbacher Wallfahrtsjahr sind und bleiben jedoch die Feste Mariä Geburt, Maria Namen und Maria Schmerzen, die an den ersten drei September-Wochenenden gefeiert werden.

Trotz allem ist Retzbach weiteerhin ein stiller Wallfahrtsort und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. So finden das Jahr über ungezählte Einzelbesucher ins Retztal, nicht nur aus den Nachbarorten, sondern aus dem ganzen Bistum.

Hoffnung und Stärkung für den Alltag

Der Reiz der Retzbacher Wallfahrtskirche liegt  vermutlich auch in der einzigartigen Lage des Ortes: „Die Einbettung in die Natur, das Fehlen von Devotionalienläden und Wirtschaftsbetrieben tut vielen Menschen einfach gut", beschrieb es etwa Monsignore Gerold Postler. Hinzu kommt die besondere Atmosphäre in der Wallfahrtskirche, die zugleich Großzügigkeit atmet und Geborgenheit vermittelt. All dies gipfelt im Gnadenbild der lächelnden Muttergottes: „Besonders schön ist dieses Lächeln, wenn es gegen Abend von der Sonne beschienen wird", so Postler weiter: „Ein Lächeln, das Freude und Zuversicht ausstrahlt!" Eben dies – „Hoffnung, Trost und Stärkung für den Alltag" – wollte der Seelsorger den Menschen auch immer mitgeben.

Kreuzweg und Quelle - Brünnleswasser aus dem Retztal

Hinter der Kirche zieht sich ein kühl beschatteter Kreuzweg durch den Wald den Berg hinauf. Der Weg wurde 1880 geweiht und besteht aus 14 Stationsbildern im gotischen Stil aus Buntsandstein; die 12. Station bildet eine Kreuzigungsgruppe nach einem Entwurf von Carl Behrens. Charakteristisch ist auch die Doppelmadonna mit der Jahreszahl 1699 auf dem Weg zur Kirche, die auf der einen Seite ankommende Pilger begrüßt und auf der rückwärtigen Seite scheidende verabschiedet.

Idyllisch hinter der Wallfahrtskirche liegt das Marienbrünnchen, dessen Wasser heilsame Wirkung nachgesagt wird. Untersuchungen haben zwar ergeben, dass sich die Inhaltsstoffe nicht wesentlich vom Wasser der Umgebung unterscheiden, dennoch füllen veiel Menschen ihre Flaschen mit dem Brünnleswasser.

Natur und Spiritualität

Wer etwas mehr Zeit und festes Schuhwerk mitgebracht hatte, sollte sich unbedingt auf den Besinnungsweg Retztal machen. Der insgesamt 13 Kilometer lange Rundweg wurde 1999 in enger Zusammenarbeit zwischen Pater Fritz Schaub von den Retzstadter Eucharistinern und Pfarrer Gerold Postler ins Leben gerufen. Er führt durch das fünf Kilometer lange Tal des Baches Retz, der in Retzstadt entspringt und bei Retzbach in den Main mündet. Die Wegstrecke gestaltet sich kurzweilig und abwechslungsreich – durch Tal und Hügel, Wald, Felder und Weinberge. Dem aufmerksamen Wanderer wird auch die außergewöhnliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren kaum entgehen. Vor allem aber säumen den Weg mehrere gestaltete Stationen, wie zum Beispiel eine Zeitleiste, die die Verhältnismäßigkeit von der Entstehung der Erde bis zur Entstehung des Menschen bewusst macht, eine aus Emaille-Platten gestaltete Völkerwallfahrt zum Berg Zion oder die Kolping-Kapelle.

Ein Faltplan zum Weg ist für 2,00 Euro bei den Pfarrämtern in Retzbach (Tel.09364/9930) und Retzstadt (09364/1395) erhältlich.

Großes Gebets- und Glaubensfest

Am 17. Mai 2014 war die Wallfahrtskirche „Maria im Grünen Tal“ Ziel der bayernweiten Wallfahrt der bayerischen Bistümer. Unter dem Motto „Mit Maria unterwegs – Einmütig im Gebet“ versammelten sich rund 6000 katholische Christen aus allen sieben Bistümern Bayerns an der Retzbacher Wallfahrtskirche und legten ein eindrucksvolles Glaubenszeugnis ab. Hintergrund des großen Pilgertreffens war die Gebetsinitiative „Mit Maria auf dem Weg“, die die bayerischen Bischöfe im Jahr 2011 mit Blick auf das 100. Jubiläum der Erhebung Mariens zur Schutzfrau Bayerns (Patrona Bavariae) im Jahr 2017 gestartet haben. Seitdem kommen die Gläubigen Bayerns jedes Jahr in einer anderen Diözese zusammen, um gemeinsam den Schutz der Gottesmutter für die Kirche zu erbitten und die Weihe der Bistümer an Maria zu erneuern. Würzburg ist nach Passau, Bamberg und Regensburg die vierte Diözese im Reigen der sieben bayerischen (Erz-) Bistümer. Im Jahr 2017 wird die Gebetsinitiative an der Münchner Mariensäule ihren feierlichen Abschluss finden.

Zunächst waren die Gläubigen in Form einer Sternwallfahrt zu Fuß, per Bus, Bahn oder Schiff aus allen Himmelsrichtungen ins Retztal gekommen. Dann feierten sie gemeinsam mit 15 Bischöfen und Weihbischöfen aus allen sieben bayerischen Bistümern sowie zahlreichen Priestern und Diakonen ein großes Fest des Glaubens, der Gemeinschaft und des Gebets.

Gastgeber Bischof Hofmann wies die Gläubigen auf den besonderen Charakter der lächelnden Madonna mit dem „spitzbübisch dreinblickenden Jesusknaben“ hin, der „die Frucht des Paradieses wegsteckt und die Traube als Symbol für die Gemeinschaft mit Gott darreicht“.
Kardinal Reinhard Marx beleuchtete in seiner Predigt das aus der Apostelgeschichte stammende Leitwort „Einmütig im Gebet“: So wie sich die Jünger nach der Himmelfahrt Jesu im Abendmahlsaal versammelten und zusammen mit Maria „einmütig im Gebet verharrten“ (Apg 1,14) sei auch Retzbach an diesem Tag ein Abendmahlsaal, „wo die Nachfolger der Apostel, die Bischöfe, zusammen mit dem Volk Gottes und Maria beten“.
Eindringlich lud Marx zu einem „kraftvollen Beten“ ein, „das den Horizont unseres Herzens öffnet“. Er ermunterte dazu, „vom Zuschauer zum Zeugen zu werden“ und bereit zu sein, „den Sturm Gottes zuzulassen“, damit „wir uns in die Freude des Evangeliums hinein begeben“. Die Muttergottes bezeichnete Marx als „große Lehrerin, die uns in das Geheimnis des Gebets einführt“ und die zu einem „revolutionären Be­ten“ ermutigt.

Nach dem Pontifikalamt zogen die Bischöfe und Weihbischöfe in feierlicher Prozession in die Wallfahrtskirche und versammelten sich im Halbkreis unter der Gnadenmadonna von Retzbach. Im Kreise seiner Mitbrüder bat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann dann für den mütterlichen Schutz der Herzogin von Franken und erneuerte die Weihe des Bistums Würzburg an die Gottesmutter, denn: „Mit Dir können wir getrost zuversichtlich und hoffnungsvoll unseren Weg gehen“, so Friedhelm.

Anja Legge

O Freuden über Freuden

1. O Freuden über Freuden, dass ich gekommen an,
vergangen ist mein Leiden, da ich dich schauen kann,
an diesem Ort der Gnaden, wo wirkt viel Wundertaten
Maria, Maria, im schönen, grünen Tal.

2. Längst hab ich mich gesehnet nach deinem Gnadenthron,
wo viele du versöhnet mit Jesus, deinem Sohn.
Nun ist mein Wunsch erfüllet, die Sehnsucht hier gestillet,
Maria, Maria, im schönen, grünen Tal.

3. Von deiner Hand geführet, kam ich ins grüne Tal,
wo Pilger tief gerühret dich ehren ohne Zahl;
und jeder hat gefunden die wonnevollsten Stunden,
Maria...

4. Du wunderschöne Rose, wie lieblich ist dein Haus,
von hier mich nicht verstoße, hier ruh' ich gerne aus.
Bei dir ich gerne bliebe, so herzlich ich dich liebe,
Maria...

5. Dir werf ich mich zu Füßen, mir Sünder, ach, verzeih!
Will für die Sünden büßen, die herzlich ich bereu'.
Erfülle mein Verlangen, den Heiland zu empfangen,
Maria...

6. Dir meine Not ich klage, gleichwie ich Trost hier fand,
so wende ab die Plage, die dir gar wohl bekannt.
Gib, dass ich Hilfe finde bei dir und deinem Kinde,
Maria...

7. In kummervollen Stunden sei mir ein Trostesstern
und heile meine Wunden, sei nah auch in der Fern!
Ich scheide nun und flehe, dass ich dich wieder sehe,
Maria...

8. Und seh' ich dich nicht wieder, steig' ich bald in die Gruft,
dann blicke huldvoll nieder auf mich, der sterbend ruft:
Dort in des Himmels Auen lass mich dich ewig schauen.
Maria, Maria, 0 vom schönen, grünen Tal.

Maria im grünen Tal

(Text: Karl Sauer, Melodie: Lorenz Cassimir, 1926)

1. „Wo murmelnd zieht ein Bächlein durch's Tal sein silbern Band,
da liegt eine alte Kirche am grünen Wiesenrand.
Andächt'ge Beter wallen schon lange zu ihr hin,
sie singen und flehen und bitten die Himmelskönigin:
Maria, du im grünen Tal, Maria, du im grünen Tal!
O du, Maria, hilf! 0 du, Maria, hilf!

2. Im Kirchlein am Altare, da steht ein Gnadenbild,
ein Lächeln im zarten Antlitz, ehrwürdig, gut und mild.
Das Kindlein auf den Armen, das Kindlein hold und rein,
du ladest die Pilger, die müden, zum frommen Beten ein:
Maria, du im grünen Tal...

3. All ihre Sorgen tragen Wallfahrer hin zu dir,
Maria, du Reine, Süße, du aller Frauen Zier!
Du linderst Leiden, Wehen der armen Erdenwelt,
du führst zu den ewigen Freuden hinan zum Himmelszelt:
Maria, du im grünen Tal...