Mitten in der Einsamkeit des Waldes steht im malerischen Buchental auf steil abfallendem Gelände und zwischen grünen Baumwipfeln die Wallfahrtskirche Mariabuchen. Hier hat ein einfacher Gemeindehirte vor rund 600 Jahren ein kleines Vesperfigürchen in das Astloch einer Buche gestellt und sich so ein kleines Heiligtum geschaffen. Heute ist der östlich von Lohr gelegene Ort einer der bekanntesten und beliebtesten Wallfahrtsorte im Spessart.
Die heutige Kirche wurde 1701 vom Würzburger Weihbischof Stephan Weinberger geweiht. Hauptsanlaufstelle im insgesamt eher schlichten Gotteshaus ist das außergewöhnlich kleine, geschnitzte Gnadenbild aus der Zeit um 1400: Die schmerzhafte Muttergottes mit dem toten Heiland steht heute im linken Seitenaltar. Neben dem Gnadenaltar erinnern zahlreiche Votivgaben aus verschiedenen Jahrhunderten an glückliche Gebetserhörungen.
Trotz Kirchenbau, Kloster und Gaststätten konnte sich der Andachtsort die einzigartige Atmosphäre der Buche bewahren: Bis heute ist der abgelegene Ort Refugium der Bedrängten und Betrübten und zugleich Treffpunkt der Fröhlichen und Zuversichtlichen. Dem engagierten Einsatz der Franziskaner-Minoriten aus der Provinz Warschau ist es zu verdanken, dass die Wallfahrt mit dem personalbedingten Rückzug der Kapuziner 2002 nicht abriss, sondern weitergeführt werden konnte. Neben der Pflege traditionsreicher Wallfahrten bemühen sich die Söhne des hl. Franziskus durch gezielte Angebote auch um „Menschen, die keine Sonntagskirchgänger sind" und wollen so die Tradition des Wallfahrens auch den Menschen des 21. Jahrhunderts nahe bringen.