Etwas außerhalb der Stadt Arnstein liegt die alte Pfarr- und Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz", im Volksmund nur Maria Sondheim genannt. Die merkwürdige Lage auf dem jenseitigen Wernaufer erklärt sich daraus, dass es hier bereits vor der Gründung Arnsteins eine ältere Kirche gegeben haben muss.
Erstmals erwähnt wurde der Vorgängerbau der heutigen Kirche im Jahre 1307. 1339 tauchte die „Suntheimer" Kirche gar als kirchlicher Mittelpunkt für die neu gegründete Stadt Arnstein in den Urkunden auf. Der heutige spätgotische Kirchenbau wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts begonnen und erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts fertiggestellt. Die Flachdecke ließ Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn 1605 einziehen. Im 15. und 16. Jahrhundert hatte Maria Sondheim eine wichtige Bedeutung als Grablege der in Arnstein ansässigen Familie von Hutten, deren prachtvolle Epitaphien bis heute das Kirchenschiff zieren. Beeindruckend ist auch das riesige Deckengemälde von Johann Philipp Rudolph, das die Seeschlacht von Lepanto in Szene setzt und so einen Bogen zum Weihenamen der Kirche schlägt.
Pilger und Wallfahrer zieht jedoch vor allem das alte Gnadenbild an. Die farbig gefasste Pietà aus der Zeit um 1470, die seit dem Jahr 2002 auf einer modernen Stele steht, strahlt bei aller Schlichtheit tief empfundenen Schmerz und stille Größe aus. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist sie Anlaufstelle für Menschen in verschiedensten Nöten und Sorgen.