Den Anstoß für den Bau der Kapelle „Maria an der Kelter" lieferte – eher ungewöhnlich – ein Bühnenbild: Im Jahr 1991 malte Gustav Scheb für das traditionelle Weinfest des Männergesangvereins ein Bühnenbild, das eine Kapelle inmitten der Lage „Himmelstadter Kelter" zeigt. Schebs Cousin Karl Gehrsitz sah dieses Bild und entwickelte spontan die Idee, es in die Realität umzusetzen. Mit einem Aquarell unterm Arm, das die künftige Kapelle in den schönsten Farben zeigt, sprachen Gustav Scheb und Karl Gehrsitz im Mai 1992 beim Himmelstadter Bürgermeister Roland Flach vor. Der war sofort angetan... finanziert werden müsste der Bau allerdings aus eigener Tasche und mit Spendenmitteln.
Also warben die beiden Marienverehrer für ihr Projekt, sammelten Spenden und sahen sich nach einem geeigneten Grundstück um. Das war – nachdem die anfänglichen Bedenken des örtlichen Winzervereins ausgeräumt waren – relativ rasch gefunden. So konnte bereits im Mai 1993 der erste Spatenstich getan werden. Waren es zu Beginn nur zwei Marienverehrer, die sich dem Kapellenbau verschrieben hatten, kamen mit dem Voranschreiten der Arbeiten immer mehr Gleichgesinnte hinzu. „Wir bekamen nicht nur viele Material- und Geldspenden heimischer Unternehmen, sondern die Leute packten auch tatkräftig mit an", erinnert sich Karl Gehrsitz. 65000 Mark kostete der Kapellenbau insgesamt, außerdem rund 2500 Arbeitsstunden, die von fleißigen Helfern auf ehrenamtlicher Basis geleistet wurden.
Für das Innere der kleinen Kapelle stiftete Karl Gehrsitz einen Abguss einer Rokoko-Hausfigur. Flankiert wird die „Herzogin von Franken" von Darstellungen der Heiligen Josef (links) und Petrus (rechts). Ihre kirchliche Weihe erhielt die Kapelle am Pfingstmontag 1994 durch Monsignore Alfons Schauer.