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Bruder Klaus inmitten der fränkischen Flur

Am Ortsrand von Euerfeld, mitten in der fränkischen Flur, begegnet dein Wanderer und Pilger ein wahres Kleinod: 1988 hat dort die Katholische Landvolkbewegung (KLB) zu Ehren des Schweizer Nationalheiligen, Friedensstifters und Patrons der Landvolkbewegung Klaus von Flüe eine Kapelle errichtet.

Die kleine Kapelle hält nicht nur die Erinnerung an den Schweizer Mystiker wach, sondern ist zugleich ein vorbildliches Beispiel für ehrenamtliches Engagement: So wurde die Kapelle zu großen Teilen von freiwilligen Helfern und mittels Spenden erbaut und wird bis heute von Ehrenamtlichen gepflegt und unterhalten.

Die Bruder-Klaus-Kapelle ist tagsüber von 9-18 Uhr geöffnet.

Hier finden Sie die aktuelle Gottesdienstordnung.

Anfragen für Gottesdienste oder Andachten in der Kapelle richten Sie bitte oer e-Mail an Ludwig Ländner und Katharina Ländner-Mack: bruder-klaus-kapelle@euerfeld.de

Weitere Infos im Internet unter: www.euerfeld.de oder www.bruder-klaus-kapelle.euerfeld.de

Initiative der Katholischen Landjugendbewegung

Die Idee zum Kapellenbau in der Euerfelder Flur stammt von der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB): 1984 regte man an, zum 500. Todesjahr des Hl. Niklaus von Flüe (1987) eine schlichte Feldkapelle errichten, um so „neue Zugänge zu diesem Heiligen zu erschließen und seine Verehrung zu fördern". Während einer Klausurtagung der Katholischen Landvolkbewegung der Diözese Würzburg im November 1986 wurde das Vorhaben beschlossen und die ersten Schritte in die Wege geleitet. Bei der Standortsuche entschied man sich gemeinsam mit Domkapitular Wilhelm Heinz und Dombaumeister Jürgen Schädel für den Binziggrund im Nordosten von Euerfeld. Ausschlaggebend waren die schöne Hanglage, die Ortsnähe und das Quellwasser. Außerdem erklärten sich die Euerfelder Landjugendgruppe und Landvolkgemeinschaft bereit, die Pflege zu übernehmen.

Im Herbst 1987 wurden die Planskizzen angefertigt, am 28. Juli 1988 erfolgte der erste Spatenstich. Für den Bau, für den die Diözese Würzburg verantwortlich zeichnet, wurden über 1100 freiwillige Arbeitsstunden geleistet, dazu kamen großzügige Materialspenden. Auf diese Weise konnte die Kapelle mit 35.000 Mark finanziert werden – und das obwohl der Kostenvoranschlag bei etwa 110.000 Mark lag. Außerdem stellten die Grundbesitzer Willi Graber, Walter Herbig, Rudi Molitor und Hermann Scheller Flächen zum Bau der Kapelle zur Verfügung.

Die Weihe der Kapelle vollzog Bischof Paul Werner Scheele am 24. September 1989. Der Euerfelder Festtag wurde mit einer großen Sternwallfahrt begangen, an der rund 3000 Gläubige teilnahmen. Ein sinnfälliges Zeichen der Verbindung und des Friedens waren dabei vier Holzbalken, die die Gläubigen aus allen vier Himmelsrichtungen mitbrachten. Gemeinsam bilden diese Balken nun das Kreuz im Kapelleninneren.

Kreuz und Reliquie

Schon von weitem grüßt die auf einer kleinen Anhöhe gelegene Kapelle. Kommt der Besucher dann näher, wird er sofort von der Atmosphäre der Stille und Einkehr eingenommen, die auch das Original in der Ranftschlucht ausstrahlt.

Der überdachte Vorraum verjüngt sich zum Gebetsraum hin und lädt so die Besucher zu Einkehr und Stille ein. Bis zu 20 Personen finden in der Runde um den kleinen Altartisch Platz.

Den Mittelpunkt im Kapelleninneren bildet ein Kreuz aus vier Holzbalken, das Mitglieder der KLJB der Diözese Würzburg von einer Pilgerreise in die Schweiz mitgebracht haben. Es enthält eine in Gold gefasste Reliquie des heiligen Klaus von Flüe. Der Wandbehang wurde von Frauen der KLB und KLJB geschaffen: Er zeigt den Heiligen im Einsiedlergewand und mit Wanderstab; neben ihm seine Frau Dorothea, mit der er über eine Gebetsschnur verbunden ist. Umstrahlt werden beide vom Zeichen der Dreifaltigkeit Gottes.

Im Außenbereich der Kapelle wurde die Binzigquelle hinter der Kapelle gefasst und unterhalb ein Biotop angelegt. Den Bruder-Klaus-Brunnen mit dem Meditationsrad schuf der Bildhauer Theo Steinbrenner.

Klaus von Flüe

1417 wurde Bruder Klaus auf dem Flüeli bei Sachseln im Kanton Obwalden in der Zentralschweiz geboren. Schon als Kind und Jugendlicher hatte er Visionen, sowie einen ausgeprägten Hang zum Gebet. Er verdiente er seinen Lebensunterhalt als Bauer und heiratete Dorothee Wyss; aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor. 1459 wurde er zum Ratsherrn und Richter in Flüeli erhoben, den man wegen seiner Gerechtigkeit und Klugheit schätzte.

Ab 1467 lebte Niklaus als Einsiedler in seiner Klause in der Ranftschlucht - heute St. Niklausen, ganz in der Nähe des Hauses seiner Familie auf dem Flüeli. Askese, Gebet und Buße bestimmten sein Leben; außer der heiligen Kommunion soll er keine festen Speisen zu sich genommen haben. Bald schon kamen die Menschen von weit her, um sich bei Bruder Klaus Rat und Trost zu holen. 1481 vermittelte er den Frieden zwischen den zerstrittenen Eidgenossen, die Stanser Verkommnis.

Bruder Klaus starb am 21. März 1487 auf dem Flüeli. Sein Grab in Sachseln und die Kapelle St. Niklausen in der Ranftschlucht wurden rasch zu einem wichtigen Schweizer Wallfahrtsort. 1669 wurde der Schweizer Nationalheilige, Friedensstifter und Patron der Katholischen Landjugend- und Landvolkbewegung selig gesprochen; die Heiligsprechung erfolgte 1947. Mehr Informationen zu Bruder Klaus

Kapellenlieder

Aus der Feder von Josef Mack stammen auch einige Gedichte und Liedtexte, 
die sich auf die Bruder-Klaus-Kapelle beziehen.

Im Tale stehet die Kapelle

Melodie: Droben stehet die Kapelle, schauet still ins Tal.

Im Tale stehet die Kapelle
dem heiligen Bruder Klaus geweiht
Segen, Gnad an dieser Stelle
dem das Herz, die Seel bereit.

Bäume, Sträucher Wiesen grünen
Gottes Kraft prägt die Natur
Ähren wogen, Blumen blühen
Harmonie in Moll und Dur.

Reines Wasser aus der Quelle
sprudelt, plätschert ohne Ruh
Gottes Gab so frisch und helle
fröhlich fließt dem Tale zu.

Vögel fliegen auf und nieder
übers kleine Biotop
ziehen fort und kommen wieder
singen Ehre, Dank und Lob.

Sonne, Wolken, Winde wehen
Gott wie groß ist Deine Macht
lasst uns danken und verstehen
Herr für uns hast Du' s gemacht.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter
wie vergänglich ist die Zeit
denkt daran ihr Menschenkinder
hier beginnt die Ewigkeit.

Bruder Klaus Lied

Melodie: O himmlische Frau Königin

Sankt Bruder Klaus du Gottesmann
hör gnädig unsre Bitten an
als Friedensstifter hochverehrt.
für's Landvolk zum Patron erklärt

Refrain: Sei Fürsprecher uns Bruder Klaus
erbittet Segen für Hof und Haus.

Du Beter, Büßer dort im Ranft
hältst schützend über Schweiz die Hand
führe uns auf des Lichtes Pfad
erbitt der Menschheit Fried und Gnad.

Auch die Kapelle dir geweiht
zur steten Einkehr wir bereit
Gott segne diesen Gnadenort
all die hier Beten immerfort.

Frau Dorothe dir angetraut
als frommes Ehepaar uns vertraut
inständig beten wir zu Gott
ein heiliges Ehepaar tut not.