Am Steigerwald entlang und über den Zabelstein hinweg gelangt der Pilger ins Dekanat Haßberge, das östlichste des Bistums Würzburg und damit auch an den östlichen Wendepunkt des Fränkischen Marienwegs. Hier steht zwischen Wiesen und Feldern die imposante Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung", im Volksmund meist nur Maria Limbach genannt.
Nach dem Geschichtsschreiber Pater Ignatz Gropp OSB (1744) „geht die Andacht des Volkes zur Verehrung der Gottesmutter Maria seit unvordenklichen Zeiten" nach Maria Limbach. Für ihn ist der Ort eine „altersessene Wallfahrt." Vielleicht gehen die Ursprünge sogar auf vorchristliche Zeiten zurück; so wurden die alten heidnischen Opferstätten der Kelten häufig später verchristlicht. Das erste gesicherte Datum für eine Kirche ist 1461. Für dieses Jahr ist die Weihe des Hochaltars der alten Kapelle bezeugt, in den Reliquien „aus dem Kleide Mariens, vom Grab der Hl. Katharina und der Hl. Barbara" eingelassen wurden.
Reformation und Dreißigjähriger Krieg brachten auch für Maria Limbach den Zerfall, die marianische Wallfahrt erlosch fast vollständig. Kräftigen Aufschwung erfuhr die Wallfahrt ab 1727, als am „Gnadenbrünnlein" Mirakel und Heilungen geschahen. Selbst der Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn wurde in Limbach von einem Hüftleiden befreit, wofür er sich dankbar zeigte und eine große Geldsumme spendete. („Videtur mihi hoc in loco esse digitus Dei", soll er 1736 gesagt haben: „Mir scheint, dass an dieser Stelle der Finger Gottes ist.")
Der daraufhin begonnene Kirchen-Neubau erfolgte nach Plänen Balthasar Neumanns und konnte erst nach dessen Tod im Jahr 1755 geweiht werden. Die Kirche ist so das letzte Sakralbauwerk des großen Barockbaumeisters.
Hauptanziehungspunkte im Inneren der Kirche sind die prächtige Rokoko-Ausstattung mit Altären, Kanzel und Orgel von Johann Peter Wagner sowie die beiden Limbacher Gnadenbilder aus dem 16. Jahrhundert und der Zeit um 1420. Vor allem auf Radfahrer scheint die im Naturpark Haßberge gelegene Kirche übrigens eine ganz besondere Anziehungskraft auszuüben, zumal die Kirche auch am beliebten Mainradweg „Von der Quelle bis zur Mündung" liegt.