Legenden ranken sich um die Entstehung der abseits großer Straßen gelegenen Greßhäuser Kirche „Maria vom Sieg". So heißt es, dass an dieser Stelle einst eine mächtige Linde stand, unter deren Blätterdach sich die Einwohner zu gemeinsamen Andachten versammelten. Eines Tages hörten die Andächtigen aus der Linde einen himmlischen Gesang. Als sich dieses Wunder wiederholte, forschte man nach und entdeckte in dem Baum ein Muttergottesbild. Diese wundersame Begebenheit veranlasste die Einwohner zur Erbauung einer Kirche, in der das Gnadenbild verehrt wurde. Eine andere Quelle berichtet, dass im 17. Jahrhundert die Schweden das Bild des Öfteren in die im unteren Dorf befindliche Weet geworfen hätten, es aber stets am andern Morgen an seinen alten Platz in die Kirche zurückgekehrt sei.
Schriftlich erstmals erwähnt wird der Vorgängerbau der heutigen Kirche im Jahr 1459. In seiner heutigen neuromanischen Gestalt stammt der Bau aus dem Jahr 1823. Zunächst firmierte die Kirche unter der Bezeichnung „Beata Maria Virgo" (Selige Jungfrau Maria): Wann die Umbenennung in „Maria vom Sieg" erfolgte, ist unklar. Die Bezeichnung geht vermutlich auf die Geschehnisse im Jahre 1571 zurück, als die päpstliche Flotte in der Schlacht von Lepanto gegen die türkischen Eroberer siegte; diesen Sieg führte man auf den Beistand der Gottesmutter zurück, was wiederum zu einem starken Aufschwung der Marienverehrung führte.