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Windheim am Salzforst

Am Rande des so genannten Salzforsts liegt der kleine Ort Windheim mit seiner allein durch ihre Weite und Größe beeindruckenden Wallfahrtskirche Mariä Geburt. Die Kirche entstand der Sage nach zum Dank für eine glückliche Errettung aus dem Salzforst. Da Windheim zum Besitz der Deutschherren in Münnerstadt gehörte, waren lange die Augustiner für die Seelsorge zuständig; sie sorgten auch für das Entstehen einer bescheidenen Wallfahrtstradition. Obwohl diese 1809 zum Erliegen kam, erbauten die Windheimer zwischen 1820 und 1843 einen großzügigen Kirchenneubau.

In neuerer Zeit ist das vor allem von den Einheimischen viel verehrte Gnadenbild wieder Anlaufstelle für viele Trost- und Hilfesuchende. Mehrere persönlich gestaltete Votivtafeln und verschiedenartige Madonnenbildnisse legen beredtes Zeugnis von der großen Verehrung und der tiefen Dankbarkeit ab.

Die Wallfahrtskirche ist tagsüber geöffnet.

Hier finden Sie die aktuelle Gottesdienstordnung.

Pfarrbüro Bad Bocklet
Windheimer Straße 2
97708 Bad Bocklet

Telefon: 09708 / 2 22
E-Mail: pfarrei.bad-bocklet@bistum-wuerzburg.de

Verirrt und gerettet

Der Sage nach verirrte sich ein Mann im Salzforst genannten Waldgebiet; er gelobte bei seiner Rettung eine Kirche zu Ehren der Muttergottes zu errichten. Das Wunder geschah und der Gerettete errichtete einen Bildstock mit einem Gnadenbild. Wenig später entstand an der Stelle eine erste Kapelle mit gotischem Chor und Kreuzrippengewölbe, die jedoch erst 1654 vollendet werden konnte.

Da Windheim von 1300 bis 1809 zum Besitz der Deutschordens-Kommende Münnerstadt gehörte, versahen die Münnerstädter Augustinereremiten die Seelsorge; vermutlich führten sie auch die Wallfahrt ein. Hauptfeste waren Mariä Geburt und das Fest der Sieben Schmerzen Mariens. Ihren vermutlich einzigen Höhepunkt erreichte die Wallfahrt im 18. Jahrhundert: So erwirkte 1754 Freiherr von Andlau einen vollkommenen Ablass für das Fest Mariä Geburt. Der Zulauf war nicht zuletzt aus diesem Grund kurzzeitig so groß, dass zuweilen vier Beichtväter anwesend sein mussten. Dabei sammelte sich nebenbei ein beträchtliches Vermögen in der Kirchenkasse an. Dennoch kam die Wallfahrt 1809 zum Erliegen.

Maria-Hilf!

Die heutige Kirche, die alles beherrschend auf einem Hügel steht und durch ihre Weite besticht, wurde zwischen 1820 und 1843 im klassizistischen Stil errichtet; der einstige mittelalterliche Chor wurde dabei zur Sakristei. Aufgrund des großen Reichtums der Kirchenstiftung hatte man den Bau für doppelt so viele Kirchenbesucher geplant als Windheim damals Einwohner zählte.

Das Gnadenbild stammt aus der Zeit zwischen 1300 und 1350. Die gefasste Holzfigur zeigt eine thronende Muttergottes mit Jesuskind und Zepter. Mutter und Kind tragen barocke, vergoldete Holzkronen; das Haupt Mariens ist  von einem Kranz aus zwölf Sternen umgeben. Nach 1820 befand sich das mit einfachen Schleiern bekleidete Gnadenbild an der rechten Langhauswand in einem verglasten Holzschrein. Jetzt hat es seinen Platz am rechten Seitenaltar in einem neobarocken Tabernakel mit der Aufschrift „Maria Hilf". Mehrere Votivtafeln zeugen von Gebetserhörungen aus jüngerer Zeit.

Neben dem viersäuligen Hochaltar mit der Kreuzigung Jesu fallen vor allem die zahlreichen Heiligenfiguren im gesamten Kirchenraum auf, darunter Valentin als Patron der Liebenden, Wendelin als Patron der Bauern und des Viehs, Elisabeth von Thüringen, der Frankenpatron Kilian und der heilige Josef. Beachtenswert ist auch die Kanzel mit Büsten der vier Erdteile Europa, Asien, Afrika und Amerika aus dem Jahr 1825.

Zartes Wiederaufleben

Zu einem zarten Wiederaufleben der Windheimer Wallfahrt kam es dank der Gründung einer Herz-Mariä-Bruderschaft durch den Windheimer Claretinerpater Andreas Back im Jahr 1943. Auch die Errettung des Ortes im Zweiten Weltkrieg wird der wundertätigen Madonna zugeschrieben: So gelobten die Windheimer der Gnadenmutter im April 1945 bei einer schweren Beschießung des Dorfes durch die Alliierten eine Wallfahrt zu einer Mariengrotte außerhalb des Dorfes, die bis heute jeweils am ersten Mai abgehalten wird.

In den letzten Jahrzehnten wallen an den traditionellen Festen Mariä Geburt und Sieben Schmerzen Mariä wieder Prozessionen und Wallfahrten aus den umliegenden Orten nach Windheim. Dazu kommen außerdem Kurgäste aus dem nahen Bad Bocklet.

Anja Legge