11. Februar: Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes
Der 11. Februar ist das erste Datum der Wallfahrtsgeschichte von Lourdes. Das vierzehnjährige Hirtenmädchen Bernadette Soubirous sah am 11. Februar 1858 in einer Felsengrotte an der Gave zum ersten Mal eine „Dame", die sich später als „die unbefleckte Empfangene" vorstellte. Die Erscheinung wiederholte sich bis zum 16. Juli an siebzehn weiteren Tagen. In der Grotte entsprang eine Quelle. Maria lud nach Aussagen von Bernadette Soubirous zur Wallfahrt ein, besonders aber zur Umkehr und Gebet. So wurde Lourdes zu einem der bekanntesten und bedeutendsten Wallfahrtsorten der Welt.
1. Mai: Maria, Schutzfrau von Bayern
Kurfürst Maximilian I. empfahl im Dreißigjährigen Krieg Bayern dem besonderen Schutz der Gottesmutter. Seitdem wurde Maria als Schutzfrau Bayerns gefeiert. Papst Benedikt XV. bestätigte im Ersten Weltkrieg durch die Einführung eines eigenen Festes diesen Titel.
2. Juli: Mariä Heimsuchung
Maria unternimmt die drei- bis viertägige Wanderung ins judäische Bergland, um etwa drei Monate bei ihrer Verwandten Elisabeth zu bleiben. Elisabeth erwartet ebenfalls ein Kind, ein Sohn soll es sein, Johannes soll er heißen. Die Zusammenkunft der beiden Frauen Maria und Elisabeth ist wie eine erste Gemeinde, die sich im Lob Gottes einige weiß.
Zwei Frauen gehen aufeinander zu, Elisabeth, die den letzten Propheten des Alten Bundes gebären wird, und Maria, die Mutter des Sohnes Gottes, des Erlösers der Welt, der den Neuen Bund eröffnet. Beide Frauen wissen um ihre Bezogenheit und die Notwendigkeit zwischen der Tradition des Alten Bundes, der Propheten und des Gesetzes, wie auch des Stifters des Neuen Bundes, der nicht kommen wird, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Der Besuch der beiden Frauen wird als Bereicherung erfahren, sie beschenken sich dadurch gegenseitig. Nicht nur ist Elisabeths „Herz froh und hüpft wie ein Kind, das im Leib seiner Mutter hüpft", sondern es vollzieht sich auch so etwas wie eine erste Begegnung zwischen Johannes und Jesus.
15. August: Mariä Aufnahme in den Himmel
Aus der Präfation des Tages: „Heute hast du die jungfräuliche Gottesmutter Maria in den Himmel erhoben, als erste empfing sie von Christus die Herrlichkeit, die uns allen verheißen ist, und wurde zum Urbild der Kirche in ihrer ewigen Vollendung. Dem pilgernden Volk ist sie ein untrügliches Zeichen der Hoffnung und eine Quelle des Trostes."
In diesem Gebet wird deutlich, dass dieses Fest nicht nur ein Fest Marias ist, sondern auch unser Fest. Im Glauben ist uns Maria vorausgegangen, hat uns vorgelebt, was es heißt, sich auf Gottes Wort einzulassen und auf ihn zu vertrauen. Es ist das Leben eines Menschen, das wie das unsrige von Höhen und Tiefen geprägt ist, darüber hinaus aber wegweisend aufzeigt, was es heißt, das Vertrauen zu Gott über das Verstehen zu stellen, Liebe zu schenken trotz Enttäuschung, Mariä Himmelfahrt ist das Fest der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten, das Fest der Lebenden.
Eng mit dem Fest Mariä Aufnahme in den Himmel ist der Brauch der Kräuterweihe verbunden. Eine Legende berichtet, dass auf Weisung eines Engels eine Palme vor dem Leichnam Mariens einhergetragen worden sei. Beim Herabkommen des Herrn am dritten Tag, als er seine Mutter in den Himmel führen wollte, habe sich ein unaussprechlicher Duft verbreitet.
Möglich ist die Entstehung des Brauchs auch darauf begründet, dass Maria schon bald als „schönste Blume" verehrt wurde, welche die Schöpfung hervorgebracht hat: die „rosa mystica" der Lauretanischen Litanei. Sie, die uns die wunderbare Frucht: den Erlöser brachte, musste zur Patronin der Schöpfung, vor allem der Ernte werden. Der geweihte Kräutestrauß findet vielfältige Verwendung. Er hilft gegen Krankheit, Feuer und Blitz und wird bei schweren Gewittern im Herd verbrannt. Oftmals wird er auch dem Vieh unter das Futter gemischt und in Scheunen und Ställen aufgehängt.
Zum Kräuterstrauß gehören das Johanniskraut, der Wermut, der Beifuß, der Rainfarn, die Schafgarbe, die Königskerze, das Tausendgüldenkraut und das Eisenkraut.
8. September: Mariä Geburt
Die Tatsache, dass das Fest der Geburt Marias liturgisch gefeiert wird, setzt den Glauben an ihre besondere Stellung in der Heilsgeschichte voraus und steht in engem Zusammenhang mit dem Glaubenssatz, dass Maria ohne Erbsünde ist. Das Fest selbst entstand im Orient, wahrscheinlich aus dem Kirchweihfest der St.-Anna-Kirche in Jerusalem.
Darüber hinaus kann das Geburtsfest der Gottesmutter in seiner Bedeutung für uns alle an die Einmaligkeit jedes menschlichen Lebens erinnern, wie sie gerade im Vorgang der Geburt zum Ausdruck kommt: In jedem Menschen sagt Gott auf neue, unverwechselbare Weise „Ja" zur Welt.
12. September: Mariä Namen
Das Fest wurde im 16. Jahrhundert in Spanien eingeführt, 1683 auf die lateinische Kirche ausgedehnt und blieb nach der Liturgiereform im deutschen Sprachgebiet erhalten.
Der Name Maria (Hebr. Marjam, Mirjam) wird verschieden gedeutet; möglicherweise ist der Name ursprünglich nicht hebräisch, sondern ägyptisch, dann könnte er bedeuten: Die von Gott (Jahwe) Geliebte, Bevorzugte. Andere Deutungen (z. B. Herrin, Schöne, Stern des Meeres) sind später entstanden.
15. September: Gedächtnis der Schmerzen Mariens
Wer von der Liebe Christi ergriffen ist und geliebt und liebend in Gemeinschaft mit ihm steht, ist von jedem Schlag gegen ihn selbst betroffen. Er nimmt Anteil am Leiden des Geliebten. Heute stehen die „Schmerzen Mariens" im Vordergrund des Gedenktages. Maria hat in hingebender Liebe ihren Sohn auf seinem Weg begleitet und somit auch Anteil genommen an allen Höhen und Tiefen seines Lebens.
7. Oktober: Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz
Seinen Ursprung fand der Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz im Jahre 1571. Der am 7. Oktober 1571 in der Seeschlacht von Lepanto errungene Sieg christlicher Staaten über die Türken wurde dem besonders inständigen Rosenkranzgebet zugeschrieben. Zum Jahrestag dieser Schlacht führte Gregor XIII. 1573 das „Fest des heiligen Rosenkranzes" ein.
8. Dezember: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
„Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen; noch ehe du asu dem Mutterleib hervorkamst, habe ich dich geheiligt" (Jeremia 1,5). Maria ist schon vor ihrer Geburt von Gott dazu auserwählt, den Retter und Erlöser Jesus Christus zu gebären. Maria, so macht gerade die Verbindung von 1. Lesung und Evangelium deutlich, ist die Jungfrau, die in der durch die Gnade Gottes bewirkten Ungeteiltheit ihres Herzens sich niemandem hingibt, niemandem gehört als allein Gott, die allein auf sein Wort hört und so zur Mutter des Lebens wird. Ihr bedingungsloses „Ja" zum Auftrag Gottes konnte sie, so glaubt die Kirche, nur sprechen, weil sie Gott von Anfang an vor jener Schuld bewahrt hat, in die sonst alle Menschen hineingeboren sind.
Das Dogma der Freiheit von der Erbsünde verweist darauf, dass Gott in der Erwählung Marias zur Mitwirkung bei der Menschwerdung einen neuen Anfang in seiner Beziehung zur Welt setzt. Die Hoffnung, die wir daraus erfahren, ist, dass wir Menschen, die wir aufgrund unserer Menschennatur in ein Schuldverhängnis hineingeboren sind, auf Jesus Christus vertrauen können, der durch sein Erlösungswerk dieses Verhängnis durchbricht.
Ein weit verbreiteter Brauch ist auch das „Frauentragen". An den letzten neun tagen des Advents wird ein szenisches Marienbild (Heimsuchung, Herbergssuche, Schwangerschaft) in ein jeweils anderes Haus gebracht, und die Nachbarschaft versammelt sich zum gemeinsamen Gebet.
Quelle: Diözesaner Informations- und Materialdienst Würzburg 1/87